Einen Plot entwickeln, wenn bloß ein Funke da ist
Manche Ideen kommen, beißen sich fest und man hat sofort einen Film vor Augen, der nur darauf wartet, aufgeschrieben zu werden. Bei anderen Projekten hat man jedoch nur eine bestimmte Stimmung oder Szene im Kopf, die sich erst nach und nach entwickeln. Oft existiert nur ein Funke, von dem man nicht genau weiß, wie man ihn richtig entfachen soll.
Die ersten Schritte
Wenn ich nur eine Stimmung im Kopf habe, die Idee aber noch nicht richtig greifen kann, gehe ich in der Regel dazu über, eine Pinnwand auf Pinterest anzulegen. Dort versuche ich, die Bilder, die ich im Kopf habe, visuell festzuhalten und suche gezielt nach Inspiration, um die Bruchstücke der Idee zu erweitern. Das klappt mal besser, mal schlechter. Wenn ich eine Pinnwand mit Inspirationsbildern angelegt habe, nehme ich mein Notizbuch und versuche, diese Stimmung mithilfe der Bilder schriftlich festzuhalten. Dabei stelle ich mir folgende Fragen:
- Mit welchen Stichworten könnte man die Atmosphäre der Geschichte beschreiben? (z.B. düster, mystisch, hoffnungsvoll etc.)
- Gibt es ein Motto oder ein Zitat, das zur Geschichte passen könnte?
- Was genau fesselt mich an der Idee?
- Gibt es ein bestimmtes Setting, in dem die Geschichte sich bewegt?
- Weiß ich schon, in welches Genre sich die Geschichte einordnen lässt?
Die Charaktere kennenlernen
Manchmal ist es eine bestimmte Szene, die den Funken entzündet hat. Wenn das der Fall ist, schreibe ich sie auf. Dabei lasse ich mich nicht von fehlenden Namen für Charaktere ablenken und füge auch gerne mal ein »XY« als Lückenfüller ein – Hauptsache ist, die Szene kommt aufs Papier. Danach lese ich sie ein paar Mal durch und mache mir Notizen zu den beteiligten Personen:
- Wer sind die Charaktere?
- Wie stehen sie zueinander?
- Haben sie besondere Eigenschaften?
- Was begeistert mich an der Dynamik zwischen ihnen?
- Wohin führt ihr Weg?
Einen groben Plot aufstellen
Wenn ich all diese Fragen beantwortet habe, kenne ich die ungefähre Richtung, in die sich die Geschichte bewegt. Jetzt ist es an der Zeit, mithilfe der bereits gemachten Notizen herauszufinden, an welchen Punkten die Geschichte ihre Wendepunkte hat. Sobald ich mehr über die Charaktere weiß, schreibe ich auf, wo sie sich zu Beginn ihres Weges befinden, was ihre Motivation ist und wo sie am Ende sein müssen. Mithilfe meiner Notizen und der Szenenschnipsel habe ich im besten Fall schon einige wichtige Plotpunkte, die ich nach und nach miteinander verknüpfe – und so entwickelt sich das Grundgerüst der Geschichte Stück für Stück. Das mag in diesem ersten Durchgang noch nicht besonders ausführlich sein und erscheint auf den ersten Blick vielleicht wirr, aber insgesamt ist das ein guter Ausgangspunkt, von dem man den Plot weiter im Detail ausarbeiten kann.
Ich hoffe, dieser Artikel kann euch eine Stütze sein. Ich wünsche euch für eure Schreibprojekte alles erdenklich Gute!